Gesellschaft für Heimat- und Kulturgeschichte Oberndorf a.N. e.V.
Aktivitäten 2011
Fahrt zur Staufer-Ausstellung "Die Staufer und Italien"
Viel Glück mit dem Wetter hatte die Gesellschaft für Heimat- und Kulturgeschichte bei ihrer jüngsten Ausfahrt, die in die ehemals Freie Reichsstadt Ravensburg führte. Die 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden dort von den Organisatoren „vor Ort“, Ingrid Liedtke und Paul Müller herzlich begrüßt.
Am Vormittag führten die beiden Stadtführerinnen Gabi Wendeborn und Gabriele Rupp, die ihr großes stadthistorisches Wissen lebendig vermitteln konnten, die Oberndorfer in zwei Gruppen durch Straßen und über Plätze, die noch immer die alten Strukturen erkennen lassen; denn diese Stadt konnte den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstehen.
Ihr Name leitet sich ab vom Erbauer der „Rabenburg“ (heute Veitsburg) von Welf IV., der den Beinamen „der Rabe“ trug.
Ein Höhepunkte der Stadtführung war das prächtig bemalte „Lederhaus“ am Marienplatz, das alte Zunfthaus der Gerber und Lederhandwerker. Das alte Gerberviertel und das Rebleuteviertel ließen noch die mittelalterliche Bebauung erahnen.
Als eine Seltenheit konnten die Stadtführerinnen die Simultankirche, vor der Reformation zu einem Carmelitenkloster gehörig, dann aber von Katholiken und Protestanten gemeinsam genutzt, den Oberndorfern zeigen.
Das Rathaus mit dem Großen Ratssaal, geschmückt mit schönen Zunfttafeln, war weitere Attraktion der Führung.
Der Reichtum Ravensburgs, so die Führerinnen, war neben dem Fernhandel der Herstellung von Papier- und Barchent (Barchent ist ein Leinen-Baumwoll-Gewebe) zu verdanken.
Nach dem Mittagessen führten Michael Borrasch und Christoph Stehle mit großem Detailwissen und Liebe zum Objekt durch das Museum „Humpisquartier“, den ehemaligen Wohnsitz dieser reichen Familie, deren Name sich von „Hun(d)-Biss“ ableitet. Dieses Museum ist in das größte und besterhaltene Patrizierwohnquartier Süddeutschland eingebaut.
In vielen Exponaten wird die Bedeutung der Großen Ravensburger Handelsgesellschaft, die noch vor den Fuggern europaweit tätig war, dargestellt. Hier konnten die Besucher auch einen Einblick in das Leben verschiedener Zunftangehöriger im 18. Jahrhundert bekommen.
Nach einem herzlichen Dankeschön an die Organisatoren dieses Tages machte sich die Gruppe, zufrieden mit dem Gesehenen, wieder auf die Heimreise.
Michael Borrasch verstand es glänzend, in die Geshichte des Humpis-Quartiers einzuführen.