Gesellschaft für Heimat- und Kulturgeschichte Oberndorf a.N. e.V.
Aktivitäten 2022
GHKG-Ausfahrt nach Stuttgart
König Wilhelm II 23.03.2022
Nach langer Pause konnte die Gesellschaft für Heimat- und Kulturgeschichte wieder zu einer Ausfahrt einladen. Ziel war die große Ausstellung über König Wilhelm II. vom Württemberg (1848 - 1921).
Ein Teil dieser Ausstellung ist im StadtPalais – Museum für Stuttgart (früher Wilhelmspalais) zu sehen, der andere im gleich daneben liegenden Hauptstaatsarchiv (HStA).
Dort empfing Dr. Albrecht Ernst, der stellvertretende Leiter des HStA die 19 Besucher*innen aus Oberndorf wie alte Bekannte. Sogleich führte er vor dem Modell des Denkmals von Hermann-Christian Zimmerle entworfen, das den letzten König Württembergs mit seinen zwei deutschen Spitzen zeigt in das Thema Wer war Wilhelm II" ein.
Dieser Frage wird an diesem Ausstellungsort anhand von Briefen nachgegangen. Der König hatte zwar angeordnet, dass seine private Korrespondenz vernichtet werde, doch diese Dokumente haben auf verschiedenen Wegen überlebt. Dr. Ernst erzählte die kaum glaubliche Fundgeschichte der rund 700 Briefe ("Der Briefsport ist nun mal mein Plaisir"), die jetzt ausgewertet sind und den ersten Teil der Präsentation ausmachen.
In aller Kürze zeichnete der Experte die Lebenslinien des Monarchen nach, der eigentlich nicht für den Thron vorgesehen, durch die Kinderlosigkeit König Karls aber Nächster in der Thronfolge war.
Eines der prägenden Ereignisse, so geht es aus den Briefen hervor, war der deutsch-französische Krieg 1870/71. in dem er Freunde auf dem Schlachtfeld fallen sehen musste.
Bezeichnend ist auch, dass er bei der Kaiserproklamation am 18. Januar 1871 seinen Onkel, König Karl, vertreten durfte (oder musste).
Schwere Schicksalsschläge trafen diesen für seine Zeit liberal eingestellten Kronprinzen. Seine Heirat 1877 mit Prinzessin mit Prinzessin Marie zu Waldeck und Pyrmont war eine Liebesheirat, die in Württemberg nicht überall Gefallen fand.
In den folgenden Jahren schlug das Schicksal unbarmherzig zu. Sohn Prinz Ulrich starb im alter von fünf Monaten in seinem Geburtsjahr 1880. In April 1882 verstarb Prinzessin Marie bei der Geburt eines nicht lebensfähigen Mädchens.
Aus dieser Zeit zeigte Dr. Ernst zwei Briefe aus deren Handschrift sich die Erschütterung des Kronprinzen spricht. In einem der Briefe gesteht er, nur aus Pflichtgefühl noch zu leben.
Aber auch ganz andere Seiten Wilhelms sind aus den Briefen ablesbar. Eine riesige Zahl sind an Freunde der Burschenschaften, denen er angehörte (Suevia in Tübingen und Barmensia in Göttingen) gerichtet. Manche werden mit ihrem Corpsnamen ("Lieber Topf") angesprochen.
Aus den Briefen erschließt sich der Mensch Wilhelm, der 1918 abdanken musste und als Herzog von Württemberg bis zu seinem Tod 1921 im Schloss Bebenhausen wohnte.
Es gibt kein Thema, zu dem Wilhelm sich nicht brieflich geäußert hätte. Dr. Ernst zeigte diesen Seelenspiegel im ersten Teil der Dokumentation.
Im Stadtpalais begrüßte Oliver Weber die Gruppe.
Hier sind vor allem Objekte zu sehen, welche die Briefe noch lebendiger erscheinen lassen. So ist eine Reihe von Bildern ausgestellt, die den Prinzen, Kronprinzen und König in verschiedenen Altersstufen - mit jeweils wechselnder Barttracht - zeigen.
Die frühesten Briefe an seine Kindsmagd sind ebenso zu sehen wie das Taufkleid, das im Hause Württemberg noch im 20 Jahrhundert Verwendung fand. Das Hofzeremoniell wird durch die Uniform des Hofmarschalls präsentiert.
Über das Leben am Hof erzählte Jonas Weber, der König hatte als einzige Mahlzeit am Tag das Frühstück, das er allein einnehmen konnte.
Von den Hobbys werden vor allem die Jagd und die Pferdezucht thematisiert. Prinzessin Pauline (1877 - 1965) scheint die Leidenschaft der Pferdezucht geerbt zu haben.
Dies wird durch eine Kutsche von Königin Charlotte (1864 - 1946), der zweiten Frau von Kronprinz Wilhelm hervorgehoben.
In einem "Schatzschrank" sind kostbarer Schmuck und erlesene Dekorationsstücke ausgestellt.
Der Führer machte in kurzen Worten klar, welche Bedeutung der König der Kultur und dem Militär beigemessen habe: Militär sei Pflicht, Kultur Kür.
Als 1901 das Hoftheater in Stuttgart abbrannte, ordnete der König dessen Wiederaufbau an und griff in die Planung ein. Einem Marschallstab, von Kaiser Wilhelm II., den er in Briefen oft nur "S.M." nannte, ließ er wenig Euphorie entgegen kommen.
Dass König Wilhelm II. 1907 die Durchführung des ersten internationalen Sozialistenkongress in Stuttgart gestattete mag ein ebenso signifikantes Schlaglicht auf diesen Monatchen werfen, wie sein Wunsch auf dem städtischen Friedhof in Ludwigsburg bei seiner ersten Frau und den beiden Kindern begraben zu werden.
Bericht der Schriftführerin Hauptversammlung am 27. 10. 2022
für das Jahr 2021 der
Gesellschaft für Heimat- und
Kulturgeschichte Oberndorf a.N. e.v.
Die letzte Hauptversammlung war genau heute vor einem Jahr am 27.10.2021 im Gasthof Wasserfall.
Die Versammlung wurde fristgerecht einberufen.
In einer Schweigeminute gedachte man der verstorbenen Mitglieder.
Nach dem Bericht des Vorsitzenden Herrn Alwin Weber, hörten wir den Bericht der Kassiererin Frau Christine Weber und der Schriftführerin.
Die Entlastung der Vorstandschaft wurde einstimmig von der Versammlung angenommen.
Kassenprüfer: Herr Hans-Otto Armbruster, legte sein Amt nieder und wurde verabschiedet.
Herr Kussmann-Hochhalter wurde einstimmig von der Versammlung als sein Nachfolger gewählt.
Aktivitäten ab der Hauptversammlung am 27.10.2022
Es fanden 1 Sitzungen der Vorstandschaft statt.
Wegen Corona wurden fast alle Aktivitäten 2021 abgesagt.
Nur an einer nahm eine die Vorstandschaft teil, am
13.11.2021 |
Besuch der Eröffnung von 1250 Jahre Rottweil im Dominikanermuseum von Erika Altenburger, Christine Weber und Annemarie Bartsch. |
Hauptversammlung 15. Juni 2023
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