Gesellschaft für Heimat- und Kulturgeschichte Oberndorf a.N. e.V.

Aktivitäten 2024

 

GHKG-Ausfahrt Konstanz 04.09.2024

Oberndorf. Welche Bedeutung die Klosterinsel Reichenau im Bodensee ab dem frühen Mittelalter nicht nur für den südwestdeutschen Raum hatte, erkundete die Gesellschaft für Heimat- und Kulturgeschichte Oberndorf durch den Besuch der Landesausstellung „Welterbe des Mittelalters - 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau“ in Konstanz.

Eugen Bors M. A. führte die 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Oberndorf mit viel Fachwissen und pädagogisch sehr gekonnt durch die Präsentation.

Seine einleitende Frage, warum es Klöster gegeben habe, umriss den Gesamtkomplex. Die Klöster waren im frühen Mittelalter Macht-, Wirtschafts-, Wissenschafts- und Glaubenszentren.

Der erste Raum widmet sich den Zeugnissen über das siebte Jahrhundert, der vorkarolingischen Zeit, in der die Gründungslegende des ersten Reichenauer Klosters, 724 durch den Wandermönch Pirmin und seinen Mitbrüdern gegründet, entstanden ist.  Durch manches Dokument wird Pirmin als Gründer und  Heiliger legitimiert.

Die ausgestellte Gründungsurkunde Reichenaus aus dem 12. Jahrhundert hat sich sehr schnell als Fälschung erwiesen,

In computergenerierten Darstellungen werden die Baugeschichte des Münsters St. Maria und Markus, der Abteikirche des Klosters Reichenau, erlebbar dargestellt und Zeugnisse, vor allem Reliquien, zum Verständnis dieser Zeit gezeigt.

Ein weiterer Raum widmet sich vor allem dem liturgischen Gesang, der dem der Engel gleichen soll, um mit ihm die Verbindung zu himmlischen Sphären knüpfen zu können.

Eine Etage tiefer werden eingangs die vielen Arbeitschritte gezeigt, die von der Tierhaut bis zum fertigen Buch erforderlich sind.

Darunter sind einzigartige Handschriften, oft mit Gold verziert, um dadurch der Würde des Inhaltes gerecht zu werden.

Eugen Bors stellte hier heraus, dass Karl der Große spätestens ab 777 dem in der Zeit der Merowinger eingetretenen Kulturverfall seine Hofschule mit den berühmtesten Gelehrten seiner Zeit entgegensetzen wollte. Hier wurde das bis in die frühe Neuzeit als Universalsprache geltende Latein „wiedergeboren“.

Jetzt konnten die großartigen Werke der Buchmalerei entstehen, welche heute zu den Juwelen bedeutender Bibliotheken zählen.

Noch ein wichtiger Aspekt wurde herausgestellt und ist zu bestaunen: Durch die Interlinearübersetzungen liturgischer Texte aus dem Lateinischen in die schon existierenden Volkssprachen wurde für deren Verschriftlichung gesorgt.

Ein Höhepunkt der Ausstellung ist ein sehr schlicht aussehendes kleines Konvolut: das Reichenauer Gebetsverbrüderungsbuch. Es ist von kaum zu überschätzender Bedeutung, zeigt es doch, dass das Reichenauer Kloster mit Klöstern in ganz Europa eine Verbrüderung im Gebet unterhielt und darüber Buch führte. Dieses Büchlein zählt  Äbte und Priester auf; es gibt Aufschluss über den Aufbau und die Organisation von Klöstern, die Anzahl der Mönche und über Grundbesitz- und Machtverhältnisse.

Ein Dokument, das über viele Jahre hinweg die Bedeutung der Klosterinsel Reichenau belegt, wird es in der Form nicht noch einmal geben.

So gibt diese Ausstellung durch die gezeigten Objekte – sakrale Gegenstände, kleine Büchlein mit winziger, aber sehr wohl lesbarer Handschrift über beeindruckende, herrlich illuminierte Prachtvolianten bis zu unscheinbaren, aber weltweit einmaligen Verzeichnissen – einen umfassenden Überblick über dieses Welterbe des Mittelalters – die Klosterinsel Reichenau und ihre universelle Bedeutung.

 

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Das Welterbe des Mittelalters interessierte viele Mitgieder und Gäste.       Foto: Alwin Weber

  

Begrüßung Jahresabschluss 2024

Liebe Mitglieder,
sehr geehrte Damen und Herren,

sehr herzlich begrüße ich Sie zu unserem Jahresabschluss. Seit vielen Jahren treffen wir uns in einem gemütlichen Rahmen, um uns über das ablaufende Jahr und anderes zu unterhalten.
Und doch wird dieser Jahresabschluss anders sein als die vielen vorhergegangenen:

Erika Altenburger ist nicht mehr dabei.
Seit der Gründung des Vereins 1989 war Erika Altenburger Mitglied und immer im Führungsgremium tätig. Zuletzt war sie für viele Jahre Stellvertretende Vorsitzende. Sie hat viel für den Verein getan; hat uns beispielsweise ihre engere Heimat um Brugg und die Habichtsburg, den Stammsitz der Habsburger gezeigt.
Ein besonderes Faible hatte sie für die Zeit Napoleons und seiner Familie; beim Besuch des Schlosses Arenenberg war sie sachkundige Führerin, wusste aber auch, dass man im „Adller“ in Ermatingen vorzüglich bewirtet wird.
Bei der landkreisübergreifenden Veranstaltung „Aktionstag Geschichte“, an welcher der Verein zusammen mit der Stadt Oberndorf einen Stand beschickt, war sie immer am Stand im Einsatz und beantwortete die Fragen Interessierter.
Erika Altenburger half, wo sie konnte.
Wir werden sie nicht vergessen.
Lassen Sie uns innehalten und Frau Erika Altenburgers gedenken.

 

                                                               

Mit großer Bestürzung haben wir die Nachricht erhalten, dass unser Vereinsmitglied

Frau Erika Altenburger

verstorben ist.

Frau Altenburger war 1989 Gründungsmitglied der Gesellschaft für Heimat- und Kulturgeschichte Oberndorf a. N. e. V. und hat viele Jahre als stellvertretende Vorsitzende gewirkt.

Frau Altenburger hat für den Führungen Verein ausgearbeitet und bei überörtlichen Veranstaltungen die Gesellschaft sachkundig und engagiert vertreten.

Wir werden Frau Erika Altenburger immer ein ehrendes Gedenken bewahren.

                                                               Alwin Weber

                                                                 Vorsitzender

 

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